In der abschließenden Kundgebung auf dem Kämmererplatz beschrieb Bürgermeisterin Christine Babacé die Folgen des russischen Angriffskrieges. Nicht nur zehntausende von Toten, zerstörte Städte, Flucht und Vertreibung seien die Folgen, sondern weltweit seien Milliarden durch Hunger und Energieverknappung betroffen.
Vor dem möglichen Beginn der Frühjahrsoffensive rief Sie dazu auf., die Logik des Krieges zu durchbrechen und nicht nur über Waffenlieferungen zu diskutieren, sondern die diplomatischen Bemühungen zu verstärken.
Superintendentin Kerstin Tiemann brachte ihr tiefes Mitgefühl für die Leidtragenden des Krieges zum Ausdruck. Sie erinnerte daran, dass nur wenige sich einen Angriffskrieg Russlands vorstellen konnten, einen Krieg, der die ganze Welt erschüttern würde.
Sie beschrieb den Konflikt zwischen der Sehnsucht nach gewaltfreiem Frieden und dem Gebot der christlichen Nächstenliebe, Menschen nicht wehrlos einem Angriff auszuliefern. Sie begrüßte die weltweiten Bemühungen, den Krieg zu beenden, auch die Chinas und Westafrikas. Angesichts der zunehmenden Kriegsrhetorik fordert sie die Beteiligung der Ukraine an einem gerechten Friedensplan.
Superintendentin Tiemann bedankte sich für alle geleistete Unterstützung, sowohl vor Ort, für die hier angekommenen Menschen, wie auch für die Hilfen in der Ukraine. Jedes hilfreiche Projekt sei ausgeeignet, Hoffnung auf den Frieden zu sähen.
Sie verwies auf die Aktion #hoffnungsäen der Evangelischen Kirche. Deren Ratsvorsitzende Annette Kurschus sagte dazu: “Dieser Krieg tötet Männer, Frauen und Kinder, er löscht alles Licht und alle Farben. Grau liegen die zerstörten Städte in Schutt und Asche. Dunkel sind die Keller, in denen Ukrainerinnen und Ukrainer seit Monaten Schutz vor den Bomben suchen.“
Blau Kornblumen und gelbe Sonnenblumen, Blumen in den Farben der Ukraine sollen zeigen, dass die Ukraine Zukunft hat, als Zeichen der Sehnsucht nach Frieden und Freiheit in Europa.
Je einen Blumentopf mit frisch gesäten Blumen überrichte Superintendentin Tiemann den Organisatoren der Demonstration und einen Bürgermeisterin Babacé für die Stadt Cuxhaven.
Den Abschluss bildete ein gemeinsames Gebet.
Vor dir, Gott, denken wir an die Menschen in der Ukraine.
An die Menschen in ihren zerbombten Wohnungen und Häusern.
An die, die kämpfen, weil der Krieg in ihr Land kam.
An die, die im Schutz der Keller leben, seit Monaten.
An die, die anderen helfen, Tag und Nacht.
An die Kinder.
Vor dir, Gott, denken wir an ihre Todesangst.
Und daran, dass sie alle leben wollen.
Wir bringen dir, Gott, ihre Wut. Und unsere auch.
Wir bringen dir ihren Mut und ihren Schmerz.
Du siehst sie alle, die Leidenden und die Toten.
Wir bitten dich um Kraft, dem Bösen entgegenzutreten.
Wir bitten dich um Hoffnung, um widerständige Zuversicht.
Und sei sie so winzig wie Blumensamen.
Bitte lass sie wachsen und blühen.
So legen wir den Samen in die Erde als Zeichen.
Für die Freiheit, für Heilung und Zukunft.
Amen.