Eigentlich steht Annette Brüggemann nicht gern im Mittelpunkt

Erstellt von Andreas Schoener | |   News aus dem Kirchenkreis

Dieser Termin ist ihr unangenehm. Annette Brüggemann steht nicht gern im Mittelpunkt. Aber diesmal geht es nicht anders: Die "gute Seele des Ephoralbüros" in Cadenberge und Otterndof verabschiedet sich nach 16 Jahren, 6 Monaten und 14 Tagen in den Ruhestand, der eigentlich kein richtiger ist.

Blumen, Blumen, es gibt immer wieder Blumen im Saal der Kirchengemeinde Otterndorf. Und Umschläge, mit dessen Inhalt sich Annette Brüggemann private Wünsche verwirklichen kann. Die 64-Jährige freut sich über die Präsente, aber vor allem über die fast 40 Gäste, die an diesem sonnenhellen frischen Herbstmorgen gekommen sind, um zu gratulieren und ein paar unbeschwerte Stunden miteinander zu verbringen. Es sind zahlreiche Pastorinnen und Pastoren sowie Kolleginnen aus verschiedenen Pfarrbüros im Kirchenkreis dabei. Auch Gerd Küver, stellvertretender Leiter des Kirchenamtes, überbringt Glückwünsche.
Häppchen, Kekse und Getränke zur Stärkung zwischendurch
Auf den Tischen stehen Häppchen und Kekse. Kaffee, alkoholfreier Sekt und Orangensaft fließen reichlich. Und Kai Rudl legt sich an der Elektro-Orgel leidenschaftlich ins Zeug, sorgt für den musikalischen Rahmen der fröhlichen Zusammenkunft: "Mögen Engel dich begleiten", "Ich liebe das Leben" von Vicky Leandros sind unter anderem zu hören - und der Udo-Lindenberg-Song "Mein Ding", vom Kreiskantor täuschend echt interpretiert.
"Verlässliche, engagierte und stets freundliche Arbeit"
Allen voran spricht Superintendentin Kerstin Tiemann der verdienten Fachkraft für ihre "verlässliche, engagierte und stets freundliche Arbeit unter sehr verschiedenen Superintendenten und Kirchenkreisformaten" herzlichen Dank aus. "Nun ist er da, der aufregende Tag, der vielleicht noch aufregender ist als Ihr erster Tag im Büro, damals am 17. März 2008", sagt Tiemann und erinnert daran, dass sich die Superintendentur damals noch in Cadenberge befunden und der Zuständigkeitsbereich sich auf den evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Land Hadeln beschränkt habe. Das änderte sich mit der Fusion der Kirchenkreise Land Hadeln und Cuxhaven im Januar 2013. Annette Brüggemann erhielt mehr Verantwortung - und zeigte sich auch dieser gewachsen.
Zur Unterstützung weiter im Büro der Superintendentur
Besonders froh ist Superintendentin Tiemann, dass Annette Brüggemann ihren Ruhestand nach dem regulären Ausscheiden im Juli noch nicht vollumfänglich antreten will. Am 1. Oktober geht es für die 64-Jährige in der Superintendentur in Otterndorf erst einmal weiter: Annette Brüggemann wird einmal in der Woche - immer montags - die neue Ephoralsekretärin Inga Dürksen unterstützen, die ihre Vollzeitstelle um fünf Stunden reduziert. Zudem übernimmt Brüggemann auch die Urlaubsvertretung von Inga Dürksen. "Ich freue mich riesig, dass Sie beide sich so gut verstehen", sagt Tiemann, "damit ist eine bestmögliche Versorgung des Büros gewährleistet, und der Kirchenkreis darf sich sehr glücklich schätzen." Dies sei Anlass genug, einmal richtig laut "danke" zu sagen. Annette Brüggemann habe stets ein hohes Arbeitstempo vorgelegt und "unser Kirchenkreisschiff mit aller Kraft auf Kurs gehalten".
Ein Gutschein, dessen Inhalt aus "unseren privaten Portemonnaies stammt"
Nachdem Kerstin Tiemann der erfahrenen Fachkraft für ihr "großartiges Engagement in den vergangenen 16 Jahren" einen Gutschein überreicht hat, "der aus unseren privaten Portemonnaies stammt", und ihrer Familie Gottes Segen für den weiteren Lebensweg mitgegeben hat, sitzen und stehen die Gäste noch länger im Gemeindesaal beisammen. Immer hat Annette Brüggemann Zeit für ein persönliches Wort. Sie geht von Tisch zu Tisch, genießt das Beisammensein, steht im Mittelpunkt - dabei sind ihr solche Termine eigentlich unangenehm.

Zurück
Vor der Tür der Superintendentur in Otterndorf gibt es Blumen für die verdiente Ephoralsekretärin Annette Brüggemann (rechts). Superintendentin Kerstin Tiemann freut sich, dass die 64-Jährige künftig jeden Montag im "Himmelreich" vertretungsweise weiterarbeiiten wird.