Ein Hügel. Ein See. Eine Kirche.
Die Christuskirche Warstade ist, mit gut 120 Jahren, nicht nur die jüngste Kirche, sondern auch die Einzige in unserer Region mit Buntglasfenstern. Letztere erzählen die Schlüsselgeschichten im Leben von Jesus Christus. Man könnte jetzt denken, dass eine so junge Kirche keine Geschichten zu erzählen vermag. Dem ist aber nicht so. Sie kann von dem langen beschwerlichen Weg bis zur Abspaltung von der Kirchengemeinde Lamstedt berichten oder von den viele einzigartigen Begegnungen in den wenigen Jahren...
Kurze Übersicht über die relativ junge Geschichte der Kirchengemeinde Warstade
Bereits um das Jahr 1300 wurde Bürger aus Warstade in Lamstedt beigesetzt, was nichts anderes bedeutet, dass Warstade zu der Kirchengemeinde Lamstedt gehörte.
Ende des 18. Jahrhunderts unternahmen 16 Bürger aus Warstade den ersten Versuch, sich von Lamstedt abzulösen. Dieses Ansinnen ist gut nachvollziehbar, liegen zwischen beiden Orten ca. 8 – 10 Kilometer, die zu Fuß oder mit dem Pferd bewältigt werden mussten.
Zunächst wurde die Umpfarrung nach Basbeck beantragt. Basbeck gehörte zu der Zeit mit eigener Kirche ebenfalls zum Kirchspiel Lamstedt. Dieser Antrag wurde zunächst abgelehnt. Doch die Warstader ließen nicht locker und bekamen dann doch die Umpfarrung nach Basbeck genehmigt; hierfür wurde für Lamstedt eine dritte Pfarrstelle (Pastor Carl Thielbörger – 1893 – 1908) errichtet, die den Arbeitsauftrag für Warstade hatte.
Carl Thielebörger ging mit dem Ansinnen der Warstader nach eigener Kirche und eigenständiger Kirchengemeinde konform. Unterstützer fand er im Kirchenvorsteher Generalleutnant Claus von Issendorf sowie dem Direktor der Zementfabrik Carl Prüssing.
Nach langwierigen und aufreibenden Zwistigkeiten zwischen Lamstedt und Warstade hieß es dann in der Ausgabe der Neuhaus-Ostener Zeitung vom 15. Dezember 1898: „Nun ist der jahrelange Wunsch erfüllt, das Sehnen nach einem eigenen Gotteshaus ist gestillt.“ Warstade gehört damit jedoch immer noch zur Kirchengemeinde Lamstedt, als deren 3. Pfarrstelle. Erst nach weiteren Querelen – wobei es letztlich (wie sollte es anders sein) ums Geld ging – gab es zum 01. Juli 1903 die Genehmigung, die 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde auf die Kirchengemeinde Warstade zu übertragen. Warstade war fortan eine eigenständige Kirchengemeinde.